Page 71 - „Helft-uns-helfen!“
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Inhalte der Ausbildung
Das „Amtliche Unterrichtsbuch über Erste Hilfe“ erschien im Jahr 1938 und war die Grundlage der Ausbildung. Es war sehr weit verbreitet. Bis Kriegsende erschien es in über 20 Auflagen. Inhalte der Ausbildung waren:
„Die ‚Erste Hilfe‘, Wesen und Begriff
I. Der menschliche Körper
II. Verletzungen des menschlichen Körpers
III. Verbandlehre
IV. Maßnahmen der Ersten Hilfe bei Verletzungen
V. Praktische Anwendung der beschriebenen Maßnahmen
VI. Die ‚plötzliche Lebensgefahr‘
VII. Feststellung des Todes
VIII. Hilfeleistung beim Krankendienst
IX. Hilfestellung beim Gesundheitsdienst
X. Anhang Giftgaserkrankungen und Gasschutz.“97
Geschlossene Grundausbildungslehrgänge
Man konnte allerdings auch einen „geschlossenen Grundausbil- dungslehrgang“ belegen. Dieser fand „am Stück“ statt, sodass es möglich war, die Prüfung zur Helferin innerhalb kürzester Zeit abzulegen. Einer Helferin wurde ein „geschlossener Heim-Schu- lungslehrgang“ empfohlen, da dort „nicht nur fachliche, sondern auch haltungsmäßige Ausrichtung möglich“ sei.98
Zudem bestand die Möglichkeit, einen geschlossenen Grundausbildungslehrgang und einen theoretischen Krankenpflegelehrgang gleichzeitig zu absolvieren. Vor allem gegen Ende des Kriegs, als der Mangel an Pflegepersonal sehr groß wurde, konnten so in kurzer Zeit Frauen als Ersatzkräfte für die Lazarette ausgebildet werden. Diese Kurse konnte man im Fürstenhof in Eisenach oder auf Burg Ranis (beides in Thüringen) absolvieren.
✚ Zur Ausbildung der Helferinnen gehörte
das korrekte Anlegen von Verbänden. Hier
ein Ausschnitt aus einem zeitgenössischen Lehrbuch zu Kopfver- bänden. (Abbildung:
Dr. Richard Krüger, Amtliches Unterrichts- buch über Erste Hilfe)
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