Page 164 - „Helft-uns-helfen!“
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Wehrmachtsauskunftsstelle
Während und nach der Niederlage der 6. Armee Anfang März 1943 in Stalingrad starben Hunderttausende von Soldaten, viele wurden vermisst oder gerieten in russische Gefan- genschaft. Daher waren viele Familien in Sorge um ihre Angehörigen. Je größer die Verluste waren und je unüberschaubarer die Situation wurde, desto häufiger wurde der Nachfor- schungsdienst des Deutschen Roten Kreuzes in Anspruch genommen.
Hilde Sponer, geborene Kaiser, geschiedene Morkel, aus Roth war vom 15. Januar bis zum 1. März 1945 in der Wehrmachtsauskunftsstelle in Gelnhausen am Bahnhof eingesetzt.
Einsatz beim DRK-Beauftragten
„Wie zuerst in Polen wurden auch in den anderen besetzten Gebieten Beauftragte des Ro- ten Kreuzes ernannt. Ihre Aufgabe bestand u. a. darin, die Anforderungen der Wehrmacht mit den Möglichkeiten des Roten Kreuzes abzustimmen, Rotkreuzeinsätze zu koordinieren, Erholungseinrichtungen für Soldaten zu schaffen, mit den einheimischen Rotkreuzgesell- schaften Kontakte herzustellen und Hilfssendungen zu verteilen. Dienststellen von Beauf- tragten des Deutschen Roten Kreuzes gab es für:“287
• Lothringen (Metz)
• Frankreich (Paris)
• Norwegen (Oslo)
 ✚ Emilie Ries aus Eidengesäß
Emilie Ries aus Eidengesäß (* 6. Juni 1926) war Kindergarten- leiterin der NSV in Gelnhausen. Nach ihrer Grundausbildung vom 1. September 1942 bis 28. Februar 1943 wurde sie vom 18. Januar bis zum 28. Juli 1944 zu einem DRK-Sondereinsatz in der Wehrmachtsauskunftsstelle in Kassel einberufen. Doch bereits nach einem halben Jahr wurde sie „wegen Verringerung der Helferinnen bei der Wehrmachtsauskunft frei“.
Über ihre Arbeit in Kassel schrieb sie an Gertrud Thiele: „Hier ist es etwas lebensgefährlich, wir Schwestern müssen immer bereit sein, für unser Vaterland mit dem Leben einzustehen!“286
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