Page 162 - „Helft-uns-helfen!“
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Bis Mitte 1942 hat sich das Personalproblem weiter verschärft:
„Die Ausdehnung der Nachrichtenverbindungen des Heeres vom Atlantik bis zum Polarkreis machte auch einen zusätzlichen Bedarf an Nachrichtenpersonal erklärlich. Mit Zustimmung des Reichsministers des Innern lieh das Heer sich nach dem Frankreichfeldzug vom Deut- schen Roten Kreuz mehrere hundert junge Frauen aus, die dort als Schwesternhelferinnen der Freiwilligen Krankenpflege ausgebildet waren, aber wegen des geringen Anfalls von Verwundeten nicht benötigt wurden. Sie wurden umgeschult, um im Nachrichtenbetrieb als Fernsprecherinnen, Fernschreiberinnen und Funkerinnen eingesetzt zu werden. [...] In der Presse waren Berichte und Artikel über Nachrichtenhelferinnen des Heeres, ins- besondere die Erwähnung, dass sie sich aus den Reihen des Deutschen Roten Kreuzes rekrutierten, verboten.“282
Ab Juli 1943 wurden auch Frauen bei den Flakabwehrabteilungen eingesetzt und ab Mitte 1944 lag diese Aufgabe fast ausschließlich in weiblicher Hand.283
Noch kurz vor Kriegsende, am 1. Februar 1945, wurde ein „Wehrmachthelferinnenkorps“ gegründet, um die Verwaltung der eingesetzten Frauen (Stellung, Uniformierung, Strafen, Besoldung ...) zu vereinheitlichen.284 Im Mai 1945 waren, ohne die im Krankenpflegedienst eingesetzten Frauen, insgesamt etwa 450.000 Frauen bei der Wehrmacht tätig. Auf 20 Soldaten kam eine Frau.285
 ✚ Rosa (Rosel) Kleespies aus Bad Orb
Rosa Kleespies aus Bad Orb (*1917) arbeitete als Brunnen- fräulein im Kurhaus Bad Orb. Ihre Grundausbildung beim Roten Kreuz absolvierte sie vom 1. Mai bis zum 1. November 1939. Am 20. März 1940 wurde sie vereidigt. Gut ein Jahr später, am 19. Mai 1941, wurde sie als Nachrichtenhelferin eingezogen.
  



























































































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