Page 161 - „Helft-uns-helfen!“

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Wie Schomann schreibt,
wurden 9.000 weibliche
Mitglieder des DRK als
Nachrichtenhelferinnen in
den besetzten Gebieten
eingesetzt.275 Die Grund-
ausbildung wurde von
den Generalkommandos
organisiert. Dort wurden
Sprechschulungen und
Übungen am „Klappen-
durchgeführt. Anschließend wurden die jungen Frauen in der Hee- resnachrichtenschule in
✚ Die Nachrichtenhelferinnen wurden als „Blitzmädel“ bezeichnet. Den Blitz – das Abzeichen auf dem Uniform- ärmel oder auf der Krawatte – trugen die Nachrichten- truppen von Wehrmacht und Waffen-SS. (Foto: privat)
schrank“
276
Gießen geschult. Die Ausbildung umfasste Heereskunde, Nachrichtenbetriebsdienst und politischen Unterricht. Nach der bestandenen Abschlussprüfung erfolgte der Einsatz bis 1942 im Ausland, später konnten die Frauen auch in den Heereskommandos des Reichs- gebiets eingesetzt werden.277 Riesenberger beschreibt ihre Arbeit als „mechanisch, ver- langte aber eine gewisse Intelligenz und Konzentration“.278
Dringend benötigt wurde 1940 Personal für die Dienststellen des Militärs in den besetzten Gebieten. Zu diesem Zeitpunkt hatte die deutsche Wehrmacht Polen, die Beneluxstaa- ten, Dänemark, Norwegen und Frankreich besetzt. Dort herrschte ein großer Bedarf an Personal, der auch durch Frauen gedeckt wurde. Sie arbeiteten in den Wehrmachtbüros, in Fernmeldezentralen und im Flugmelde-, Luftschutzwarn- und Wetterdienst.279 Im Aus- land wurden die Frauen in Wohngemeinschaften außerhalb der Kasernen untergebracht und mit Truppenverpflegung versorgt. Sie hatten auch Anspruch auf freie Heilfürsorge.280
Nach dem Winter 1941/1942, in dem die Wehrmacht in Russland erhebliche Verluste er- litten hatte, herrschte erneut großer Personalmangel. Männliches Schreibstubenpersonal und Nachrichtenmänner wurden an die Front geschickt und durch Frauen ersetzt. Um de- ren Stellen zu übernehmen, wurden 29.000 junge Frauen des Reichsarbeitsdienstes (RAD) und freiwillige junge Frauen eingesetzt.281