Page 216 - „Helft-uns-helfen!“
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 ✚ Bei aller Arbeit nimmt sich Lydia Straub zwischendurch auch Zeit für Gespräche. (Foto: Archiv des DRK- Kreisverbands Gelnhausen- Schlüchtern)
Empathie und Individualität lauten die Schlüsselworte in der modernen Altenpflege
Der Frühdienst beginnt um 5.30 Uhr. Lydia Straub, Leiterin der Station Gründau-Gelnhausen, trifft Vorbereitungen für ihre Tour. Seit einigen Wochen befindet sich die Station im ehemaligen Modehaus Böhm in der Berliner Straße mitten in der Barbarossastadt. Draußen ist es noch relativ ruhig, der Alltag hat für die meisten Menschen noch nicht begonnen. Dann starten Lydia Straub und ihre Kollegin Monika Pusch ihre Fahrzeuge. In zwei parallel laufenden Touren versorgen die beiden die Menschen in Gründau und Gelnhausen. Kurz vor 6.00 Uhr trifft Lydia Straub bei der ersten Patientin ein. Ein großer Schlüsselbund ist ständiger Begleiter der examinierten Krankenschwester, denn viele Pflegebedürftige sind nicht mehr in der Lage sind, die Tür zu öffnen. Auf den kleinen Schildern an den Schlüsseln stehen keine Namen, sondern Nummern. Welche Nummer zu welcher Patientin oder welchem Patienten gehört, weiß Lydia Straub inzwischen auswendig. Sie ruft ein freundliches „Guten Morgen“ in die Wohnung, in der noch alles dunkel ist. Die Patientin liegt in ihrem Pflegebett im Wohnzimmer und ist noch ein bisschen verschlafen. Lydia Straub versorgt viele ihrer Patientinnen und Patienten schon seit Jahren, so auch Frau Müller. „Na, haben Sie gestern Abend Fußball geguckt?“, fragt sie, während sie die Utensilien für die Körperpflege zusammenstellt. „Ja, die
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