Page 45 - „Helft-uns-helfen!“

43
Zur Bereitschaft „weiblich I“ gehörte der „Zug Gelnhausen“, der „Zug Somborn“ und der „Zug Bieber“. Zur Bereitschaft „weiblich II“ gehörten der „Zug Wächtersbach“, der „Zug Birstein“ und der „Zug Bad Orb“.
Zilly Mylius, mittlerweile verheiratete Schröder, die das Amt der Vorsitzenden des VFV Geln- hausen 1934 von Frau Wilke übernommen hatte, bekleidete dieses Amt nur vier Jahre, denn bereits „am 17. Oktober 1938 stellte sich die Lehrerin Louise Wien im Kolonnenheim als neue Vorsitzende vor.“ 73 Im Mai 1940 wurde sie zur Wachtführerin befördert. Doch be- reits ein Jahr später, im Oktober 1941, äußerte sie den Wunsch, zurücktreten zu dürfen, da sie sich um die Pflege ihrer Mutter kümmern müsse. Nach intensiver Suche wurde mit Gertrud Thiele eine Nachfolgerin gefunden, über die ihre Vorgängerin, die Bereitschafts- dienstleiterin Luise Wien, schreibt:
„Es ist mir eine Beruhigung, dass das Amt der Bereitschaftsdienstleiterin nun glücklich in Hände übergegangen ist, die sich nach Art der Verhältnisse, die ganz anders gelagert sind, hoffentlich in der Art und Weise ihm wieder widmen können, wie es die Art dieser Arbeit erfordert. Selbstverständlich stehe ich Frau Thiele zur Verfügung, wenn sie noch Fragen hat und Tat und Rat braucht.“74
Die Rotkreuzschwester Maria Schilling erinnerte sich in einem Interview an sie:
„Aber glücklicherweise hatte ich weit öfter mit Frau Gertrud Thiele zu tun. Sie war meine eigentliche Chefin. Sie erwies sich als eine sehr mütterliche Frau und ich war froh, dass sich Kersten nur selten in unsere Angelegenheiten einmischte. Frau Thiele war intelligent und bestimmend. Außerdem wusste sie, wie man Professor Kersten zu nehmen hatte.“75
✚ Gertrud Thiele, geborene Hagge
Gertrud Thiele kam 1902 in Göttingen zur Welt. Sie war von Beruf Wohlfahrtspflegerin, geschieden und hatte einen Sohn, der bei der Wehrmacht war. Zur Zugführerin wurde sie am 14. November 1941 ernannt, zur Oberwachtführerin am 9. No- vember 1942, zur Hauptführerin schließlich am 9. November 1944.