Page 91 - „Helft-uns-helfen!“
P. 91

 ✚ Josefine Aeckerle aus Frankfurt am Main
Josefine Aeckerle wurde am 2. Dezember 1893 in Saaralben (Lothringen) geboren. Sie lebte in Frankfurt am Main in der Wieland- straße 30. Bereits im Ersten Weltkrieg war sie als Kriegsschwester (Operationsschwester) tätig. Am 20. April 1943 wurde sie zur Vorhelferin befördert. Nach den Bombenangriffen auf Frankfurt am Main im März 1944 wurde sie evakuiert, zog nach Gelnhau- sen und wurde an die DRK-Dienststelle Kreisstelle Gelnhausen überwiesen. Für ihren Einsatz während der Bombardierungen in Frankfurt im Oktober 1943 wurde ihr im Januar 1944 die Kriegs- verdienstmedaille verliehen. 1970 erhielt sie die Dienstzeitborte für 30-jährige Mitgliedschaft.
 89
Ihren Einsatz in Frankfurt am 20. Oktober 1943 beschrieb Josefine Aeckerle mit den fol- genden Worten:
„Bericht über meine Tätigkeit in der Terrornacht vom 4./5. Okt. 43 Frankfurt a. Main
Am Montag, den 4. Okt. 43 begann ich mit den Hilfeleistungen bei den durch den Angriff Verletzten. In meiner Eigenschaft als DRK-Schwesternhelferin u. in Übereinstimmung mit der DRK-Bereitschaftsführerin Schroedter u. dem Ortsgruppenleiter Roeser von der Orts- gruppe der NSDAP Nordend.
Am Morgen des 4. Okt. nach dem ersten Angriff, leistete ich 14 Leichtverletzten die Erste Hilfe. In der Terrornacht, als Spreng- u. Brandbomben mein Wohnviertel in große Verwirrung brachten, half ich etwa 20 Menschen aus brennenden Häusern bergen. Danach richtete ich, der Notwendigkeit gehorchend, eine Behelfsunfallstelle im Keller meines Wohnhauses ein, trotzdem auch dies unter Brand sehr gelitten hatte. Noch während des Angriffs holte ich die Verletzten von der Straße herein u. leistete ihnen die erste Hilfe. Wo Notwendigkeit vorlag, sorgte ich für die Verbringung in ein Krankenhaus. In den darauffolgenden Tagen wurde ich noch sehr oft von Leichtverletzten der Bergungsmannschaften u. Feuerwehr- leuten in Anspruch genommen. Das Verbandmaterial holte ich aus der Luftschutzapotheke der Firma Ravenstein und der DRK-Kreisstelle.
DRK-Helferin Kath. Sell, Wielandstraße 27, half mir gewissenhaft bei den Arbeiten. Bereit- schaftsführerin A. Schroedter hat die Behelfsunfallstelle besucht u. sich an Ort u. Stelle von der geleisteten Arbeit unterrichten lassen.
DRK-Schwesternhelferin u. -Vorhelferin Josefine Aeckerle“123
 

























































































   89   90   91   92   93