Page 95 - „Helft-uns-helfen!“
P. 95

93
Dazu musste eine Freistellung beim Arbeitsamt und eine Notdienstbeorde- rung bei der unteren Verwaltungsbehör- de beantragt werden. Wurde der Antrag genehmigt, kam es zum Einberufungs- befehl. Es folgte eine militärärztliche Un- tersuchung mit eventuellen Impfungen. Danach wurden die DRK-Kräfte bei der Betriebskrankenkasse des Reichs angemeldet und „mit Marschbefehl, Wehrmachtfahrschein für die Reichs- bahn, Erkennungsmarke, Ausweis und Armbinde des Kommissars der freiwilli- gen Krankenpflege ausgestattet und in
✚ Einberufung von Maria Vetter, geborene Wachala, aus Wirtheim zum „langfristigen Notdienst“ (Abbildung: Archiv des DRK-Kreis- verbands Gelnhausen- Schlüchtern)
 Marsch gesetzt“.
Einsatz von Schülerinnen
Ab April 1942 konnten in der Zeit von
April bis November ganze Klassen für
einige Wochen zur Landarbeit verpflichtet werden. Diese Zwangsverpflichtungen wurden als „Kriegseinsatz der Jugend zur Sicherung der Ernährung des deutschen Volkes“130 be- zeichnet.
129
 ✚ Rosalinde Reus aus Gelnhausen
Rosalinde (Rosel) Reus aus Gelnhausen ( * 1927) wohnte im Herz- bachweg 25. Sie besuchte zunächst die Oberschule für Jungen. Als diese keine Vollanstalt mehr war, wechselte sie auf die Ober- schule für Mädchen nach Hanau. Im Sommer 1943 leistete sie einen dreimonatigen Kriegseinsatz bei einer kinderreichen Fa- milie ab. Vom 20. Februar bis 24. Juni 1944 absolvierte sie ihre Grundausbildung beim Roten Kreuz. Noch kurz vor Kriegsende begann sie ihre praktische Schwesternhelferinnenausbildung im Krankenhaus Schotten.
  























































































   93   94   95   96   97