Page 126 - „Helft-uns-helfen!“

✚ Erna Block, geborene Thielebein, aus Birstein
Erna Block wurde 1892 in Braunschweig geboren. Sie absolvierte zunächst ihre Ausbildung zur Krankenschwester in Danzig, erhielt dort 1916 ihre staatliche Anerkennung und arbeitete als gelernte Krankenschwester. Vom 1. September 1925 bis zum 1. Februar 1928 war sie in Rothenbergen als Gemeindeschwester eingesetzt. 1931 heiratete sie den Gendarmeriemeister Fritz Block und zog nach Birstein. Im Mai 1941 wurde ihr angeboten, eine NSV-Gemeindepflegestation im Gau Koblenz zu übernehmen, was sie jedoch ablehnte. Sie bevorzugte einen Lazaretteinsatz in Bad Homburg (von Juni 1941 bis Sommer 1942), den sie wegen
der Pflegebedürftigkeit ihres Ehemannes unterbrach. Ihren Mann pflegte sie bis zu dessen Tod im Januar 1943. Ab Februar 1944 bis Kriegsende war sie als leitende Schwester im SS-Lazarett Arolsen eingesetzt. Ab dem 1. Juni 1945 war sie als Gemeindeschwester für Birstein, Hettenrath und Obersotzbach tätig. Zudem arbeitete sie als Bereitschaftsleiterin für Flüchtlinge.
✚ „Ausweis für staatlich anerkannte Kranken- pflegepersonen“, aus- gestellt am 6. Oktober 1916 für Erna Block, geborene Thielebein (Abbildung: Archiv des DRK-Kreis- verbands Geln- hausen-Schlüchtern)
Einen Einblick in die Situation der Gemeinde- pflegestation in Bieber verdanken wir der Akte von Erika Vetters (*1924), geborene Pauly, aus Bieber.
„Die NS-Gemeindepflegestation Bieber umfasst insgesamt 7 Orte. Eingesetzt ist eine DRK-Voll- schwester, die gleichzeitig Zugführerin im DRK ist und sehr viel Ausbildungsarbeit für DRK, RLB, BDM und HJ im Bereich ihres Zuges übernom- men hat. Zeitweise war kein Arzt vorhanden, der seit kurzem Beorderte muss Aussendienst oft per Rad und zu Fuss machen und hat die Gemein- deschwester stark in seine Arbeit eingespannt. Die Schwester hat bei der Kreisstelle angefragt, ob ihr eine Schwesternhelferin, die vor kurzem von der Wehrmacht entlassen wurde, zur Hilfe zur Verfügung gestellt werden kann. Die hiesige
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