Page 130 - „Helft-uns-helfen!“
P. 130

Kurse und Funktionen
Vorname
Nachname
Wohnort
Aufgaben
Magdalene
Schönmeyer, geb. Link
Bieber
Winter 1938/1939: Kursus „Erste Hilfe in Unglücksfällen“
Marie
Stock, geb. Wolf
Bieber
1936: Samariterin
Margarete
Senzel, geb. Ommert
Roßbach
02.–15.01.1933: „1. Lehrgang in Bieber“ (Samariterin, Theorie)
Johanna
Ulm, geb. Senzel
Roßbach
06.02.– 02.07.1936: Grundkurs in Bieber
  Margarete (Toni)
 Wolf, geb. Wolf
 Bieber, zuvor Kassel
 02.–15.01.1933: „1. Lehrgang in Bieber“ (Samariterin, Theorie); 28.01.1934: Samariterin
   Magdalena Schönmeyer, die den in der Tabelle erwähnten Kurs mit 53 Jahren absolvierte, beschrieb in ihrem Lebenslauf ihre Motivation mit den folgenden Worten:
„Will ich mich im Notfall dem Roten Kreuz und somit dem Vaterland zur Verfügung stellen.“
Rotkreuztag und Winterhilfswerk
Jährlich fand ein Rotkreuztag statt, zu dem auch Spenden gesammelt wurden. Sammlungen waren eine wichtige Einnahmequelle für das Rote Kreuz. Anlässlich der Sammlung zum Rotkreuztag 1933 nahm das Deutsche Rote Kreuz 1,2 Millionen Reichsmark an Spendengeldern ein.199 Beim Rotkreuztag 1934, der unter dem Motto „Helft uns helfen!“ stand, konnte dieses Ergebnis sogar noch auf 1,8 Millionen Reichsmark gesteigert werden.200
Ab 1934 wurden die Sammlungen aller Organisationen genehmigungspflichtig und von der NSDAP stark eingeschränkt. Parallel wurde das Rote Kreuz aus dem Winterhilfswerk verdrängt, das in den Aufgabenbereich der NS-Volkswohlfahrt überging.201 Das Winterhilfswerk stand nun im Mittelpunkt der nationalsozialistischen Sammelaktivitäten. Bei Kriegsbeginn wurde es in Kriegshilfswerk umbenannt. 1935 brachte die anlässlich des Rotkreuztags genehmigte siebentägige Haus- und Straßensammlung über zwei Millionen Reichsmark ein.202 Schließlich wurden eigenständige Sammlungen gänzlich untersagt. Stattdessen sollte das Rote Kreuz im Oktober 1937 für das Winterhilfswerk sammeln. Das tat es dann auch und nahm fünf Millionen Reichsmark ein.203 Durch das Verbot eigenständiger Sammlungen geriet das Rote Kreuz in völlige finanzielle Abhängigkeit vom nationalsozialistischen Winterhilfswerk. Da das Rote Kreuz im Rahmen seiner Umgestaltung große Geldsummen für die Ausbildung und Ausrüstung der Bereitschaften benötigte, kam es zu erheblichen
128
 



































































   128   129   130   131   132