Page 15 - „Helft-uns-helfen!“
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Formulierungen verwendet. Das große Pflichtbewusstsein der Frauen wird in der Spra- che deutlich, manchmal werden pathetische Formulierungen und Floskeln verwendet. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass die Frauen anderen Menschen helfen und etwas Gutes tun wollten.
Eine echte Herausforderung war es, diese große Aktenmenge zu lesen. Ich habe alle Auf- zeichnungen durchgearbeitet und mir dabei Notizen gemacht. Das hat ein Dreivierteljahr in Anspruch genommen und war manchmal durchaus ein wenig eintönig. Schwierig war es dann, im nächsten Schritt zu überlegen, was mit dieser Datenfülle geschehen soll. Des- wegen war die nächste große Herausforderung, die geplante Veröffentlichung zu gestalten. Es sollte schließlich nicht nur eine Auflistung von Daten werden.
Welche Literatur haben Sie herangezogen und wie haben Sie das, was Sie dort erfahren haben, mit der Auswertung der Schwesternakten verbunden?
Ich habe einige Bücher über die Geschichte des Roten Kreuzes gelesen, um die Hinter- gründe besser zu verstehen. Dadurch wurde manches klarer. Dazu gehören Grundsatz- werke wie „Das Deutsche Rote Kreuz“ von Dieter Riesenberger oder auch die Chronik des DRK-Kreisverbands Gelnhausen aus dem Jahr 2010 von Erhard Bus, „Lasset uns Gutes tun und nicht müde werden!“. Dann habe ich versucht, die Informationen aus den Büchern mit den Kenntnissen aus den Schwesternakten zu verbinden.
Darüber hinaus habe ich romanhafte Erzählungen und Tagebuchaufzeichnungen gelesen, darunter das Buch „Als ob der Schnee alles zudeckte. Eine Krankenschwester erinnert sich. Kriegseinsatz an der Ostfront“ von Ingeborg Ochsenknecht. In den Büchern sind unterschiedliche Bewertungen zu finden. Sie hängen vor allem davon ab, wann die Au- torinnen ihre Erlebnisse aufgeschrieben haben. Manche haben das noch zu Kriegszeiten getan, andere erst viel später. Übereinstimmend lässt sich aber feststellen, dass Politik nicht das Thema dieser Frauen war.
Um meine Eindrücke abzurunden, habe ich außerdem im Stadtarchiv alte Zeitungen gele- sen. In diesem Archiv gab es auch Zeitungsberichte über die Rotkreuztage und wie sie in Gelnhausen begangen wurden. Auch in Bad Orb gab es Lazarette, allerdings waren sehr wenige Unterlagen darüber zu finden.
Ich habe die Daten und Zahlen aus den Schwesternakten mit den Erlebnisberichten ver- knüpft, um die reinen Daten mit Leben zu erfüllen. Damit wollte ich erreichen, dass der
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