Page 211 - „Helft-uns-helfen!“
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 DAS DEUTSCHE ROTE KREUZ BETREUT DIE MENSCHEN auf dem Gebiet des ehemaligen Kreises Gelnhausen schon seit über 150 Jahren. Eines seiner Angebote ist der ambulante Pflegedienst, der den Altkreis Gelnhausen über seine Stationen in Bad Orb,
Biebergemünd, Birstein, Wächtersbach und Gründau/Gelnhausen versorgt. Die ambulante Pflege ist eine tragende Säule des Kreisverbands, 40 Mitarbeiter sind hier beschäftigt. Der Bedarf ist so groß wie eh und je, aber die Rahmenbedingungen in der Kranken- und Altenpflege haben sich in den vergangenen Jahrzehnten komplett verändert. Ständig gibt es neue Gesetze, denen sich der gesamte Pflegedienst anpassen muss. Geblieben ist die Zuwendung zum Menschen, die für eine Tätigkeit in der Pflege unerlässlich ist. „Ohne Herz ist diese Arbeit nicht möglich“, bringen Pflegedienstleiterin Gaby Grimm und Daniela Hämel, stellvertretende Pflegedienst- und Stationsleiterin in Wächtersbach, die Basis ihrer Arbeit auf den Punkt. Nur dank des ambulanten Pflegediensts können viele Menschen so lange wie möglich in guter Lebensqualität in ihrem gewohnten häuslichen Umfeld bleiben.
Vor 30 Jahren übernahm der DRK-Kreisverband die Stationen Bad Orb und Bieber von den Kommunen. Die damalige Stadtschwester in Bad Orb war bereits Rotkreuzschwester. Ein Meilenstein im Pflegedienst war die Einführung der sozialen Pflegeversicherung im Jahr 1995 als „fünfte Säule“ und neuer, eigenständiger Zweig der Sozialversicherung. Damit hatte die ambulante Pflege erstmals einen gesetzlichen Bezugspunkt. Davor verordnete der Arzt die Pflege, die Kommunen finanzierten sie und es gab lediglich eine Pflegestufe. Das neue Gesetz sah drei Pflegestufen vor. Inzwischen gab es zehn Reformen dieses ersten Gesetzes, die immer wieder Anpassungen erforderten. Die jüngste trat Anfang 2017 in Kraft. Statt vier Pflegestufen gibt es seitdem fünf Pflegegrade.
Früher besuchte die Gemeindeschwester ihre Patientinnen und Patienten im Dorf in bestimmten Abständen. Die weitere Versorgung übernahmen meist Familienmitglieder. Heute sind je nach Bedarf mehrere Hausbesuche täglich möglich, und zwar an sieben
✚ Der ambulante Pflegedienst macht es möglich, dass auch Menschen, die regel- mäßig Hilfe im Alltag brauchen, lange zu Hause leben können. (Foto: Frank Hau)
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