Page 26 - „Helft-uns-helfen!“
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„Dann steht hier bei der deutschen Mutter die deutsche Schwester. Und ich möchte an dieser Stelle einmal all den deutschen Schwestern Dank sagen für ihre stille, treue und mühevolle Arbeit, die sie an unserem Volke tun. Sehen sie, meine lieben Frauen, was hat so eine stille und bescheidene Gemeindeschwester oder Krankenhausschwester für einen Einfluß auf den Menschen in den Zeiten, in denen er schwach und krank ist. Und auch sie muß ich hier bei dem einen packen, nämlich als schaffende Frau und muß ihr sagen: Liebe deutsche Schwester, auch du wirst immer mehr lernen müssen, daran zu denken, daß du in erster Linie Frau deines Volkes bist und daß du diesem Volke Verantwortung schuldest für all dein Tun und Handeln, und vor allen Dingen für die Art der Ausrichtung deines Han- delns und deines Denkens.“11
Im Gesundheitswesen stand nun nicht mehr „das Wohl des Einzelnen im Mittelpunkt, son- dern das Wohl der Gemeinschaft.“12
Der Krankenpflege kamen während des Nationalsozialismus fünf Aufgaben zu.13
1. Volksgesundheitspflege
In diesen Bereich fiel nicht nur die Pflege erkrankter Menschen, sondern auch „die Pflicht zur Gesunderhaltung des deutschen Volkes“. Fürsorgeschwestern gaben Tipps zum spar- samen Haushalten, meldeten aber auch „abweichendes Verhalten“. Sie übernahmen in den Dörfern die Aufsicht und Kontrolle über das Privatleben der Familien. Diese Aufgabe wurde weitgehend von NS-Schwestern übernommen (Näheres dazu in Absatz 3 und weiter unten).
2. Krankenpflege
Die Pflege der zivilen Bevölkerung in Krankenhäusern übernahmen zumeist Schwestern religiöser Verbände.
3. Krankenpflegerische Versorgung des Parteiapparats
In diesem weitläufigen Bereich wurden NS-Schwestern eingesetzt, die im Bund Deutscher Mädel (BDM), in der Hitlerjugend, im Lebensborn e.V., der Waffen-SS, in Mutter-Kind-Hei- men, Konzentrationslagern und Arbeitslagern tätig waren.
4. Kriegskrankenpflege (Deutsches Rotes Kreuz)
Dieser Bereich war die klassische Aufgabe des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Es bildete das Personal für die Kriegskrankenpflege aus und stellte es der Wehrmacht zur Verfügung.
 






















































































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