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✚ Das „Ehrenkreuz
der Deutschen Mutter“ wurde 1938 eingeführt, um Frauen für ihre Häuslichkeit und Gebär- freudigkeit zu belohnen. (Foto: privat)
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Das Ideal, das Joseph Goebbels, der frisch ernannte Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, 1933 in dieser Rede vertrat, war das Programm der Nationalsozialisti- schen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP). Seit 1933 gab es ein „Ehestandsdarlehen“. Bis zu 1.000 Reichsmark (RM) bekamen junge Paare ausgezahlt, wenn sich die Frau verpflichtete, ihren Beruf aufzugeben und zu „Heim und Herd“ zurückzukehren. Für jedes neugeborene Kind wurde ein Viertel der Summe erlassen, mit dem vierten Kind war das Darlehen also getilgt.6 1938 wurde das „Mutterkreuz“ eingeführt. Ab vier Kindern wurde das Mutterkreuz in Bronze, ab sechs in Silber und ab acht in Gold verliehen. Umgangssprachlich wurde
die Auszeichnung jedoch despektierlich „Kaninchen- orden“ genannt.
Mit Kriegsbeginn änderte sich die Lage: Da viele Männer von der Wehrmacht einberufen wurden, mussten die Frauen deren Arbeitskraft ersetzen: Die NSDAP warb nun für die Berufstätigkeit der Frau. Bereits 1935 wur- de das „Arbeitsbuch“ eingeführt, in dem Umfang und Art der Arbeit eingetragen und dem Arbeitsamt gemel- det wurden. Für die Rüstungsindustrie wurden Frauen zwangsverpflichtet.
  




























































































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