Page 29 - „Helft-uns-helfen!“
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Die Anfänge des Roten Kreuzes in Geln- hausen: von den Vaterländischen Frauen- vereinen (VFV) bis zur Weimarer Republik
Henry Dunant – Gründer des Roten Kreuzes
Als Gründer des Roten Kreuzes wird weltweit Henry Dunant (1825–1910), ein Schweizer Kaufmann, verehrt. Am 24. Juni 1859 wurde er zufällig Zeuge der Schlacht von Solferino16 , während der insgesamt 80.000 Verletzte und Verwundete nur notdürftig von einzelnen Sanitä- tern versorgt wurden. Er half bei der Erstversorgung der Verwundeten und verarbeitete seine Eindrücke anschließend in seinem 1862 im Selbstverlag erschienenen Buch „Eine Erinnerung an Solferino“.17 Darin entwickelte Dunant auch ein Konzept zur Hilfe. Unter dem Mantel der Freiwilligkeit und Neutralität sollten in allen Ländern Hilfsorganisationen gegründet werden, die sich nach kriegerischen Auseinandersetzungen um Verletzte kümmern sollten. Im Jahr 1863 wurde das „Internationale Komitee der Hilfsgesellschaften für die Verwundetenpflege“ in Genf gegründet, das später
in „Internationales Komitee vom Roten Kreuz“ umbenannt wur- de. Auf der ein Jahr später statt- findenden „Genfer Konferenz“ unterzeichneten zwölf von 16 anwesenden Staatsvertretern die „Genfer Konvention“.
Am 6. Februar 1864 wurde in Berlin das „Centralkomitee des Preußischen Vereins zur Pfle- ge im Felde verwundeter und erkrankter Krieger“ gegrün- det. Dessen Aufgabe war, sich bereits in Friedenszeiten auf den Kriegsfall vorzubereiten. Bereits vier Jahre später, im Jahr 1868, wurde in Gelnhausen im
✚ „Local-Verein zur Pflege im Felde verwun- deter und erkrankter Krieger zu Gelnhausen“, Gründungsstatut vom
8. August 1868 (Abbildung: Archiv
des DRK-Kreisver- bands Gelnhausen- Schlüchtern)
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