Page 56 - „Helft-uns-helfen!“

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Nach der erfolgreich abgelegten Schwesternprüfung gehörten sie einem Mutterhaus an und wurden nicht mehr in der Bereitschaft geführt.
Christel Nordt schrieb an Gertrud Thiele am 18. Dezember 1944:
„Sehr geehrte DRK-Oberwachtführerin, schicke hier meine Papiere und möchte Sie bitten, daß ich bald weg könnte, ich warte schon, bis Sie mir Bescheid geben. Ich möch- te Sie bitten, daß Sie beim Weitergeben der Papiere vermerken, daß ich möglichst weit komm. Wie ich hörte, darf man ja einen Wunsch äußern, wo man hin will. Ich danke Ihnen im voraus für Ihre Bemühungen. Heil Hitler Schw.Helf. Christel Nordt.“91
Dazu kam es, aufgrund eines Missverständnisses, jedoch nicht. Nach ihrem bestandenen Examen wurde sie am 1. September 1944 mit zwei weiteren Schwestern zur württem- bergischen Schwesternschaft nach Stuttgart geschickt. Von dort wurde sie in ihren Hei- matort zurückbeordert, um sie einem Mutterhaus in dem für sie zuständigen Wehrkreis IX zuzuweisen. Doch am 20. Oktober 1944 saß sie immer noch „beschäftigungslos zu Hause und wartet auf ihre Einberufung“.92 Die Oberin hatte sie keinem Einsatz zugeteilt, weil sie davon ausgegangen war, dass sie in ihrem Heimatkreis eingesetzt würde. Christel Nordt bekam einen neuen Einsatz und pflegte daraufhin ab dem 7. Dezember 1944 im Luftwaf- fenlazarett Gotha Flakwaffenhelferinnen. Diese Tätigkeit bereitete ihr wenig Freude, wie noch zu lesen sein wird.
✚ Christine (Christel) Nordt aus Bieber
Christine (Christel) Nordt aus Bieber wurde am 30. Mai 1923 in Bieber geboren und lebte mit ihrer Familie am Büchelbach 60. Nach ihrer Ausbildung zur Schwesternhelferin 1942 in Offen- bach entschied sie sich dazu, einen Vollschwesternlehrgang zu machen. Vom 10. Juni bis zum 29. August 1944 besuchte sie den Lehrgang bei der Schwesternschaft Elisabethhaus Bremen in Münster (Westfalen) und legte ihr Examen als Vollschwester am 30. August 1944 ab.