Page 120 - „Helft-uns-helfen!“
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 ✚ Elfriede Langebartels, geborene Mänz,
verwitwete Ruf, aus Bad Orb
Elfriede Mänz wurde 1921 in Lüdenscheid geboren. Mit ihrer Familie zog sie später nach Bad Orb. Mit 21 Jahren, am 8. Mai 1942, heiratete Elfriede und zog als Frau Ruf von Bad Orb nach Hailer. Sie absolvierte in Hummelshain eine geschlossene Grundausbildung und einen theoretischen Krankenpflegelehrgang (4. bis 18. Juni 1942). Im Anschluss daran besuchte sie einen Hauswirtschaftslehrgang (15. Juli bis 13. August 1942) bei der Be- treuungshelferinnenschaft des Heeres in Alsfeld. Zur Vorbereitung ihres Auslandseinsatzes besuchte sie ab dem 11. August 1942
einen weiteren Lehrgang im Ausbildungslager Scheuno und bereits kurze Zeit später, am 18. September 1942, begann ihr Einsatz als Betreuungshelferin in Stalino (VB 849). Doch bereits ein knappes halbes Jahr später, am 28. Februar 1943, wurde sie aus der Versor- gungseinheit entlassen. Zurück in Gelnhausen arbeitete sie zunächst ehrenamtlich als Bei- fahrerin im Krankentransport, bevor sie ab dem 1. Juli 1944 hauptberuflich eingesetzt wurde. Sie schied aufgrund einer erneuten Eheschließung am 1. April 1945 aus dem Dienst aus.186
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Aller Wahrscheinlichkeit nach wurde an den Dienstabenden ein Einsatzplan aufgestellt, in dem die Beifahrerbereitschaft auf die einzelnen Frauen aufgeteilt wurde.
Hilde Ries erinnert sich an die Krankentransporte:
„Ich bin oftmals bei Krankentransporten mitgefahren. Dabei kamen wir öfters nach Hanau, aber auch in kleine Orte in den Vogelsberg. Fahrer war damals Herr Neidhard. ... Diese Fahrten, das lief so ab, dass ich mich in einer Art von Bereitschaft befand und wartete, ob mich jemand brauchte und abholte, denn Telefon hatten wir damals noch nicht, wie die allermeisten.“ 187
Die eingesetzten Rotkreuzler kamen zum Großteil aus Gelnhausen und Altenhaßlau. Nur drei kamen aus Bad Orb, Kassel/Wirtheim und Eidengesäß. Da zu jener Zeit nur wenige Frauen einen Führerschein besaßen, mit dem sie den Krankentransporter selbst hätten fahren dürfen, wurden die Frauen in der Regel als Beifahrerin eingesetzt. Bei Aktendurch- sicht wurde bei folgenden Frauen ein Vermerk auf der „blauen Karte“ (Verwendungskartei) als Beifahrerin des Krankentransports gefunden:
 

























































































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