Page 173 - „Helft-uns-helfen!“
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„... habe nun die Absicht, einen Samariterkursus mitzumachen und so auch dem Vaterland meine Dienste zur Verfügung zu stellen.“
Johanna Senzel, geborene Urbach, aus Bieber
Viele der jungen Frauen nutzten auch die Gelegenheit, der Enge des Elternhauses zu entfliehen, weil sie etwas von der „großen, weiten Welt“ sehen wollten.
„In welches Mutterhaus ich möchte, möglichst ... Süddeutschland und sehr weit.“
Marie Sichard, geborene Neidhard, aus Birstein
„Schicke hier meine Papiere und möchte Sie bitten, dass ich bald wegkönnte, ich warte schon, bis Sie mir Bescheid geben. Ich möchte Sie bitten, dass Sie beim Weitergeben der Papiere dabei vermerken könnten, dass ich möglichst weit komm. Wie ich hörte, darf man ja einen Wunsch äußern, wo man hinwill.“310
Christel Nordt aus Bieber
„Möchte möglichst weit weg eingesetzt werden.“
Elfriede Langebartels, geborene Mänz, verwitwete Ruf, aus Bad Orb
Doch schon bald änderte Frau Langebartels ihre Meinung:
„So gerne ich auch meine Pflicht draußen im Feindesland getan hätte, meine Mutter bat mich doch, ich sollte wenigstens in der Hei- mat bleiben.“
Elfriedes Vater war dienstverpflichtet und sie hatte fünf Geschwister. Drei Brüder standen „im Feld“, eine 19-jährige Schwester arbeitete in einer Wehrmachtskantine und eine elfjähri- ge Schwester lebte bei der Mutter. Aus diesem Grund wünschte sie sich einen gefahrlosen Ein- satz.
✚ Brief von Elfriede Langebartels an Ger- trud Thiele mit der Bitte, in der Heimat bleiben
zu dürfen (Abbildung: Archiv des DRK-Kreis- verbands Gelnhau- sen-Schlüchtern)
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