Page 75 - „Helft-uns-helfen!“
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Die Gleichschaltung des Roten Kreuzes im gesamten Reich wirkte sich auch auf die DRK- Dienstabende aus. Im November 1942 versandte das DRK-Präsidium „Einheitliche Richtlinien für die Gestaltung von (Helferinnen-)Bereitschaftsabenden“ an die einzelnen Dienststellen. „Die Abende sollen so gestaltet sein, dass die DRK-Helferinnen gern kommen und einen inneren Gewinn davon haben, so dass sie immer mehr in die Arbeit des Deutschen Roten Kreuzes hineinwachsen.
(...) Regelmäßiger Beginn und Schluß der Dienstabende erzieht die DRK-Helferinnen zur Pünktlichkeit. Entschuldigung bei Versäumnis oder Verspätung muß eine Selbstverständ- lichkeit sein. Natürlich gelten nur triftige Gründe. Die Dienstabende sind eine gute Gele- genheit zum vorschriftsmäßigen Grüßen zu erziehen. (...)
Grundsätzlich sollen alle Abende in der gleichen Form gegliedert werden. Wir schaffen damit eine Gemeinschaft vom Norden zum Süden und vom Osten zum Westen unseres Reiches. Die gemeinsame, durch dauernde Wiederholung zum Brauch werdende Form, wird nicht nur das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Kameradschaft stärken, sondern auch den meisten Führerinnen ganz wesentlich das Leiten der Abende erleichtern. Mit fes- ten und guten Formen ist dem Inhalt, den sie bergen und tragen, am besten gedient. Als gemeinsame Form für alle Dienstabende der Bereitschaften (w), auch in den Zügen, hat sich folgende Einteilung bewährt:
1. Die Führerin eröffnet den Abend mit einem gemeinsamen Lied.
2. Sie liest einen Leitspruch.
3. Sie spricht kurze Begrüßungsworte und erwähnt die allgemeinen Gedenktage.
4. Anschließend gibt sie den Plan für den Abend bekannt und regelt
Dienstliches, wie Diensteinteilung usw.
5. Es folgt der Hauptteil des Abends, der aus zwei Abschnitten,
einem theoretischen und einem praktischen, bestehen kann.
6. Das Schlusswort der Führerin.
7. Ein gemeinsames Schlusswort.
8. Das Sieg-Heil auf den Führer (während des Krieges beginnend mit
einem Gedenken an unsere Wehrmacht).“107
Rassenpolitische Schulungen
Nach der Machtergreifung starteten die Nationalsozialisten ihre Propaganda zum Thema „Rassenfrage“. In diesem Zusammenhang wurde im Führungshauptamt des Präsidiums unter der Hauptabteilung „Ausbildung“ eine eigene Abteilung „Rassenpolitische Schu- lung“ gegründet. Sie erstellte Lehrpläne und Schulungsanweisungen, vermittelte Redner
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